Startseite > Media reports > St. Pölten bekam Besuch aus der „Oase des Friedens“

St. Pölten bekam Besuch aus der „Oase des Friedens“

Freitag 27. August 2021

 

Nön journal, Austria, German. article by Nadja Straubringer concerning visit by school teacher, village resident Raida Aiashe Khatib

St. Pölten bekam Besuch aus der „Oase des Friedens“
Zu einem Workshop kamen eine Schulinspektorin und eine Lehrerin aus Israel nach Österreich.

Nadja Straubinger

2012 startete Maria Bader mit dem „iEARN Austria“-Projekt „Verwenden statt verschwenden“ in St. Pölten. Mittlerweile läuft es erfolgreich in mehr als 850 Schulen und 52 Ländern weltweit.

Dabei werden in einzelnen Projektteilen Ideen für Upcycling und einen sparsamen Umgang mit Wasser und Lebensmitteln entwickelt, der Einsatz von Wildkräutern vorgeschlagen und zu den einzelnen Projekten multilinguale Bücher erstellt. Bereits gedruckt wurde etwa „Wasser, wertvoll wie ein Diamant“.

ÖGK Anzeige
Respekt als einzige Voraussetzung
Über das Projekt von Bader kamen auch Nour Khateeb und Raida Aiashe nach St. Pölten. Khateeb ist Schulinspektorin für 25 arabische Schulen im Osten von Jerusalem und Aiashe unterrichtet Englisch an einer ökologisch ausgerichteten Schule in der „Oase des Friedens“ (Wahat al-Salam/Neve Shalom). Dort leben Juden, Araber und Christen auf einer Anhöhe zwischen Jerusalem und Tel Aviv in Frieden zusammen.

1970 pachtete Bruno Hussar, ein französischer Jude, der während seines Studiums vom Judentum zum katholischen Glauben konvertiert war, das Land der Trappisten in Latrun und zog mit einigen Freiwilligen dorthin. „Mit weniger als 200 Menschen hat es begonnen, mittlerweile gab es bereits zwei Erweiterungen“, berichtet Aiashe.

Die einzige Voraussetzung, um dort zu wohnen, sei Respekt. „Niemand kann sich seinen Nachbarn aussuchen, der Platz wird zugelost“, erklärt Aiashe. Dafür seien alle gleichberechtigt. Jeder könne etwa Bürgermeister werden.

Für sie ist es der sicherste Platz Israels, selbst wenn Raketen über das Friedensdorf fliegen – wie vor wenigen Monaten bei der jüngsten Eskalation am Gazastreifen. Die Warteliste, um in der „Oase des Friedens“ leben zu können, ist lang, auch Khateeb steht darauf.

„Auch Foodsharing ist ein Thema“
In der Schule werden die Kinder zweisprachig in Arabisch und Hebräisch unterrichtet. Zehn Prozent der Schüler kommen aus der „Oase des Friedens“ selbst, der Großteil jedoch aus der Umgebung. Dort lernen sie den respektvollen Umgang zwischen den Religionen. „Wenn wir das können, dann kann das jeder“, ist Aiashe überzeugt.

Die Kinder sollen Umsetzer dieses Gedankens sein. Umweltprojekte wie „Wasser, wertvoll wie ein Diamant“ von Maria Bader spielen auch in der „Oase des Friedens“ eine große Rolle.

„Wir haben auch schon einen Flohmarkt veranstaltet, bei dem die Kinder Dinge tauschen konnten. Auch Foodsharing ist ein Thema“, berichten Khateeb und Aiashe.

Gemeinsam mit den Schülern wird Gemüse angebaut, dafür gibt es auch ein Glashaus. „Beim gemeinsamen Ernten ist die Freude riesig“, erzählen sie.

Zum vorherigen Artikel Hafenecker in Initiative
St. Pölten: Stadlers Antworten zur S 34
Aus dem Archiv
Weitere Inhalte werden geladen


Online ansehen : https://www.noen.at/st-poelten/duo-...

 

Spenden