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Zwischeninformation Februar 2011
Donnerstag 3. Februar 2011, von


"Oase ? des Friedens"
"Neve Shalom" und "Wahat al Salam", der Name unseres Friedensdorfes wird meist mit "Oase des Friedens" übersetzt. Ihn hat der Gründer des Dorfes Bruno Hussar beim Propheten Jesaja (32,17) gefunden.
Dort beschreibt er eine Hoffnung für die Zukunft "Die Wirkung der Gerechtigkeit wird Friede sein..., mein Volk wird dann in einer Oase des Friedens wohnen." Das Friedensdorf ist jedoch kein Ort der Seligkeit, der unberührt von den Sorgen und Problemen seiner Umgebung ist.
Während ich das schreibe, bringt Al Jazeera live Berichte von den Massendemonstrationen in Kairo gegen Hosni Mubarak. Millionen sind auf der Straße und wollen Veränderung, Freiheit, Demokratie, eine andere Regierung. Von dem Beben der Massen seines größten und wichtigsten Nachbarn ist auch Israel betroffen, auch die jüdischen und arabischen Familien in unserem Dorf. Im Nahen Osten kann das hoffentlich zu mehr Rechten für alle Menschen führen. Die europäischen Regierungen sollten nicht weiter auf Despoten setzen, die vor Jahrzehnten an die Macht gekommen sind, weil sie damals ihre Länder von ungerechter Regierung befreien wollten. 1952 putschten deswegen die Offiziere Nasser und Sadat in Ägypten gegen König Farouk. Sadat schloss 1979 mit Israel Frieden. Nach seiner Ermordung 1981 führte sein Nachfolger Mubarak die Politik Sadats des kalten Friedens gegenüber Israel fort. Leider unterdrückte er innenpolitisch das Volk durch bis heute andauernde Notstandsgesetze.
Wer mehr Rechte für die 20% der Israelis fordert, die palästinensische Araber sind, kann nicht gegen die Selbstbestimmung der Ägypter sein. Bruno Hussar war selbst in Ägypten geboren, wie auch manche unserer Freunde, z.B. Etti Edlund, die erste Leiterin der Schule im Dorf.
Zur Schule kommen jeden Tag mit dem Schulbus auch Kinder aus Ramle und Lod, meist aus arabischen Familien. Erschütterndes aus diesen Kleinstädten hat Dr. Bettina Marx in der letzten Woche im Deutschlandfunk über das Vorgehen israelischer Behörden gegen die eigene arabische Bevölkerung durch Hauszerstörung berichtet, wohlgemerkt nicht im besetzten Gebiet, von dem Amira Hass gerade wieder schrieb (Link), sondern in Israel, im Einzugsbereich unserer Schule. Sie können die Reportage von Frau Marx, Referentin bei unserer Jahrestagung 2009, hören, wenn Sie auf die folgende Zeile klicken: (mp3)
Zurück zu den Ägyptern, die ich in meiner beruflichen Tätigkeit in Bonn für den Jugendaustausch von 1973-1998 kennen und schätzen lernte. Sie fordern nun Freiheit ein, die sie auch bekommen sollten. Die Rechte sollten alle Ägypter gleich bekommen, sowohl die Mehrheit der Muslime als auch die Minderheit der Christen.
Bei vielen Kontakten konnte ich feststellen, dass Christen in Ägypten Bürger minderen Rechts sind, vergleichbar den Arabern in Israel.
Wenn die Ägypter sich sicher sind, freiheitliche Rechte nur durch den Abtritt des schon 30 Jahre sie unterdrückenden Despoten bekommen zu können, sollten wir sie unterstützen und auch bei dem darauf hoffentlich folgenden friedlichen Aufbau demokratischer gleichberechtigter Strukturen. Warum soll ein demokratisches Ägypten nicht auch ein guter Nachbar zu einem wirklich demokratischen Israel sein? Dass man dabei auf der Hut vor einer Machtergreifung durch extremistische Moslembrüder sein muss, ist klar.
Druck auf Israel für Frieden
Nachdem wir schon im Begleitbrief zu den Spendenquittungen von der Aufforderung europäischer ehemals führender Politiker wie Richard von Weizsäcker und Helmut Schmidt berichtet haben, die die EU aufforderten, Israel mit Forderungen für den Friedensprozess und gegen weitere Siedlungen stärker unter Druck zu setzen, hat nun auch Hans Pöttering, Europa-Politiker und Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, bei einer Konferenz in Brüssel dazu aufgefordert.
Mai in Davos
Nach den gerade sich abspielenden Umwälzungen im Nahen Osten noch etwas Erfreuliches aus dem Dorf. Mai, die Tochter von Eyas und Evi, wurde vom British Council mit weiteren vier Jugendlichen aus der ganzen Welt eingeladen, die Jugend der Welt beim Wirtschaftsgipfel in Davos zu vertreten. Mehr dazu unter http://nswas.org/spip.php?article995.
Reuven Moskowitz
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... der dabei ist, seinen Plan der Wege und Räume des Friedens in und um Neve Shalom/Wahat al Salam zu verwirklichen, Abdelsalam und ein ganzes Team wollen ihm dabei helfen, wird am 20.3.2011 in Stuttgart mit dem nach einem Propheten des Alten Testaments benannten "Amos-Preis" geehrt werden zusammen mit Sumaya Farhat Naser. Beiden gilt unser herzlicher Glückwunsch (Link)
Der Schulbus ist inzwischen gekauft. Nun wollen wir auch wieder Begegnungen von Schülern jüdischer und arabischer Gymnasien bei Workshops der Friedensschule ermöglichen, und bitten dazu um Ihre Spenden. Im vergangenen Jahr konnten wir das leider nicht, weil wir alle Mittel für den Kauf des neuen Busses benötigten.
Wir wollen uns weiterhin für Frieden und Gleichberechtigung einsetzen und hoffen auf Fortschritte dabei nicht nur im Nahen Osten.
Hermann Sieben
Spenden für die Friedensarbeit

Spenden für die Friedensarbeit, die bei Geburtstagen, Hochzeiten aber auch Trauerfällen anstelle von Blumen überwiesen werden, sind sehr willkommen, ebenso Kollekten bei Gottesdiensten.
Konten des Freundeskreises:
Kreissparkasse Köln BLZ 370 502 99, Konto 32000986;
Postgiro Stuttgart, BLZ 600 100 70, Konto 31513-708
Spenden sind steuerlich abzugsfähig
Sie können aber auch eine Spende zur Unterstützung der langfristigen Arbeit der Bruno-Hussar-Stiftung machen:
KSK Köln
BLZ 370 502 99
Konto Nr. 320 122 96
Impressum
Freunde von Neve Shalom/Wahat al Salam e.V.,
Geschäftsstelle:
Sonnenrain 30, 53757 Sankt Augustin,
Fon:02241-331153, Fax: 02241-396549,
e-mail: friedensoase@gmx.de
Redaktion/ Layout: Michael Sieben
Vorstand: Hermann Sieben, Dr.Ulla Philipps-Heck, Karl-Josef Schafmeister, Friederike Schröder, Wolfgang Hammerl, Rosemarie zur Nieden.
Kuratorium: Bundesminister a.D. Sigmar Gabriel MdB, Bundestagspräsidentin a.D. Professorin Dr. Rita Süßmuth, Ruth-Alice von Bismarck, Prälat Dr. Gerhard Boß, Professor Dr. Micha Brumlik, Professor Dr. Johannes Cremerius, Bischof Dr. Johannes Friedrich, Volkmar Deile, Dr. Hildegard Hamm-Brücher,Botschafter a. D. Dr. Niels Hansen, Oberbürgermeister a. D. Dr. Otmar Hesse, George Khoury, Professor Dr. Hans Küng, Professor Dr. Horst E.Richter, Dr. Helga Timm
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