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Doumia- Sakinah Taetigkeitsbericht 2007

Donnerstag 7. August 2008

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Ferien und Traditionen

Einmal wöchentlich im Monat des Ramadan nehmen Mitglieder sämtlicher Religionen ein gemeinsames Abendessen ein und speisen zusammen mit Moslems, wenn diese ihr Fasten brechen. Dieses Jahr (wie auch schon letztes Jahr) fanden diese Mahlzeiten im schönen Hof des Spritual Centres statt und wir planen, diese Veranstaltungen auch in den kommenden Jahren fortzusetzen.

Letztes Jahr fiel eines dieser Essen mit dem Fastenbrechen von Yom Kippur zusammen, wodurch das Ereignis noch außergewöhnlicher wurde. Sowohl dieses als auch die letzten Jahre verläuft Ramadan während des jüdischen Laubhüttenfestes.

Zu dem Laubhüttenfest luden wir die Kinder des Nadi -des Jugendclubs des Dorfes- ein, um gemeinsam ein sukkot zu bauen, in dem auch eines dieser gemeinsamen Essen abgehalten wurde. Der Bericht des diesjährigen Fastenbrechens im sukkot kann hier nachgelesen werden.

Über das Jahr verteilt und dank der Initiative von Shai und Dafna Schwartz, führten wir wöchentliche Kabbalat Shabbat – Zeremonien durch.

Die Zeremonie wurde im Geist der jüdischen Erneuerung gehalten und mit Musik begleitet.

Während der ersten vier Treffen luden wir Gavriel Meir ein, damit dieser uns in Gebet und Gesang führen konnte. Für die darauffolgenden Sitzungen bestimmten wir immer unterschiedliche Teilnehmer, die die Predigten hielten oder die Diskussionen über das Gelesene aus der Thora leiteten.

Gedenkveranstaltungen

Am 21. September 2007, dem Internationalen Friedenstag, luden wir einen der Direktoren des Films “Encounter Point” ein, ihren Film zu präsentieren. Ein kurzer Bericht darüber kann hier gefunden werden.

Am Abend des 4. Februars veranstalteten wir eine Gedenkfeier bezüglich des 10. Todesjahres von Tom Kitain. An diesem bewegenden Abend präsentierte Daniela Kitain ihr Buch, oder Tagebuch, “Dialogue with Foxes”. Einige Freunde lasen Auszüge aus ihrem Werk vor und zudem wurde ein Fernsehinterviewausschnitt mit Tom gezeigt.

Am 8. Februar versammelten wir uns im Gedenken an Bruno Hussar. Anne le Meignen lud die Gemeinschaft zu einer abendlichen Diskussionsrunde und Bildpräsentation ein und viele Bewohner des Dorfes erschienen, einschließlich der jungen Generation, obwohl die sich nicht einmal an Bruno erinnern kann.

Am 20. Dezember veranstaltete das Spiritual Centre unter der Organisation von Tarekat Ibrahimi und Ruach Shalom eine Nachtwache in Gedenken an den aus dem 12. Jahrhundert stammenden Sufi Mavlana Jalaludin Rumi, während desssen Verlauf vor allem Sufi und Türkische Musik gespielt wurde.

Soziale und Politische Angelegenheiten

Am 29. März, dem Abend vor dem “Land Day”, hielten wir eines von mehreren Treffen ab, in dem über ein Dokument diskutiert wurde, welches von den palästinensischen Israelis vorbereitet wurde und in welchem es um die Zukunftsvisionen der palästinensischen Gesellschaft in Israel ging. Das Schriftstück handelte von den gleichen Angelegenheiten, die uns auch in NS\WAS beschäftigen. Professor Aziz Haidar lieferte den Mitgliedern der Gemeinschaft und ihren Gästen eine faszinierende Lektüre über das Thema: ein Bericht hierüber kann nachgelesen werden.

Im Juni beherbergten wir Dr. Fernando Valdes, einen politisch engagierten Psychologen aus Mexiko, der uns faszinierende Einsichten über seine Arbeit mit Guerrilla-Kriegern und ihrem Versuch, deren Botschaft an die Öffentlichkeit zu bringen, lieferte. In diesem Zusammenhang danken wir Ariela Bairey, die uns dabei half, das Treffen möglich zu machen.

Im Juli präsentierte der Filmemacher Ido Har seinen Dokumentarfilm [“Nine Star Hotel”http://movies.nytimes.com/movie/392263/9-Star-Hotel/overview] im Spiritual Centre. Ido verbrachte einen Winter mit palästinensischen Bauleuten, die illegal nach Israel einreisten, um -tagelang von ihren Familien getrennt- Arbeit beim Bau der jüdischen Stadt Modi`in zu finden. Ihrer täglichen Arbeit folgend legt der Film einige der schmerzhaften Absurditäten der Besatzung dar: Tagsüber arbeiten die Palästinenser mittels lächerlicher Löhne für den Nutzend der israelischen Auftraggeber und Hausbesitzer, während sie nachts Wache halten müssen, um nicht von der Grenzpolizei verhaftet zu werden.

Wir danken Eitan Kremer für die Organisation dieses Eventes.

Das "House of Silence" wurde repariert und dekoriert; vielen Dank fuer die finanzielle Unterstuetzung an die italienischen Freunde von NSWAS.

Das Massar- Jugendprogramm

Im Juli des letzten Jahres führten wir mit dem [Open House in Ramlawww.openhouse.org.il/] und der Unterstützung des Global Network of Religions for Children (GNRC) eine sechstägige Reise durch das Land durch, an der 22 jüdische und arabische Jugendliche teilnahmen – sowohl Christen als auch Moslems. Die Gruppe hörte dadurch eine Vielzahl an Geschichten und Erzählungen von unterschiedlichen Menschen, die über ihre Teile des Landes sprachen. Das Ziel dieses Programms bestand darin, der jüdisch-arabischen Gruppe die Möglichkeit zu geben, etwas über sich selbst und ihre Identität zu lernen, indem sie zusammen ihre soziale Realität und ihr gemeinsames Land erkundeten. Sie reisten durch Galiläa, Jerusalem und Jaffa, besuchten viele Plätze wie beispielsweise die Überreste palästinensischer Dörfer, die 1984 zerstört wurden, das Holocaust-Museum in Kibbutz Lohamei Hageta`ot oder das arabische Dorf Peki`iin. Mehr Informationen über dieses Programm sind hier zu finden.

Außerdem hoffen wir, dieses Programm nächsten Sommer mit einer anderen Gruppe wiederholen zu können!

Langzeitprogramme

1. Das religionsübergreifende “Dirasat”- Programm
Dieses Programm, das eine Reihe von Seminaren umfasst, begann im November 2007. Juden, Christen und Moslems wurden hierbei eingeladen, ihre jeweiligen heiligen Texte in einem Umfeld zu studieren, das in politischen Veränderungen und sozialen Umgestaltungen engagiert war. Dieses Pilotprogramm, das gemeinsam mit Dr. Barbara Meyer und einer religionsübergreifenden Gruppe von Lehrern entwickelt wurde, startet mit dem Ziel, in den folgenden Jahren weitergeführt zu werden. Ein ausführlicher Bericht der ersten beiden Seminare kann hier nachgelesen werden.

2. Mediationstraining in einem multikulturellen Kontext
Dieses Programm, das sich derzeit noch in der Entwicklung befindet, wird in Zusammenarbeit mit “Wi`am” (einer arabisch-jüdischen Gemeinschaft, die an einem Konsens interessiert ist) geleitet. Momentan sind wir bemüht, den Kurs etwas bekannter zu machen und Teilnehmer anzuwerben.

3. “Die Kunst der Achtsamkeit erlernen”
Dieses Programm, das sich mit dem Thema “Achtsamkeit” beschäftigt, richtet sich an Arabisch sprechende Personen und wird von dem vietnamesischen Friedensaktivisten und Meditationstrainer Thich Nhat Hanh geleitet.

(Übersetzt von Bea Pempeit)

 

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